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JUTTA FLECK

„Die Frau vom Checkpoint Charlie“, Kämpferin für Menschenrechte in der DDR

Themen:

  • Berge versetzen – Ängste überwinden – niemals aufgeben

  • Die Frau vom Checkpoint Charlie – ein Abend mit Jutta Fleck

 

Weitere Themen nach Vereinbarung bzw. auf Anfrage.

Jutta Fleck, 1946 in Dresden geboren, ist vielen Menschen in Deutschland besser bekannt als „Die Frau vom Checkpoint Charlie“. Sie erregte international großes Aufsehen, als sie sich in den 1980er Jahren mit großem Engagement gegen das ihr angetane Unrecht in der DDR und die Trennung von ihren Kindern wandte.

 

1982 scheiterte Jutta Fleck zusammen mit ihren beiden kleinen Kindern und ihrem Lebensgefährten an dem Versuch, über Rumänien und das ehemalige Jugoslawien aus der DDR zu fliehen. Sie wurde verhaftet, zurück in die DDR überstellt und schließlich 1983 wegen eines „schweren Falles von Republikflucht“ zu dreieinhalb Jahren im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck verurteilt. Ihre Kinder wurden in ein berüchtigtes Kinderheim gebracht, jeglicher Kontakt wurde ihr verwehrt. Erst durch zähe Verhandlungen mit dem SED-Regime gelang es der Bundesregierung, Jutta Fleck frei zu kaufen. Sie wurde allerdings noch vor ihrer Ausreise gezwungen, schriftlich und endgültig auf jegliche Rechte an ihren beiden Töchtern zu verzichten. Dieser menschenverachtende Schritt der DDR-Führung war für sie nicht nur völlig inakzeptabel, er ließ sie auch nicht mehr ruhen. Mit vielen aufsehenerregenden Aktionen und Protesten wie einem Hungerstreik, dem Besuch bei Papst Johannes Paul II und einer Ankettungsaktion bei einer KSZE-Konferenz, versuchte Jutta Fleck immer wieder, auf ihre Situation aufmerksam zu machen und das DDR-Regime öffentlich an den Pranger zu stellen. Legendäre Bekanntheit erreichte sie allerdings erst, als sie ab Oktober 1984 am Checkpoint Charlie in Berlin täglich über ein halbes Jahr lang – auch bei widrigsten Wetterbedingungen und nächtlicher Bedrohung – allein mit einem großen Schild demonstrierte, um vor den Augen der ganzen Welt an der Nahtstelle zwischen West und Ost auf ihr Schicksal und das ihrer Kinder aufmerksam zu machen. 1988 hatten ihre Bemühungen und der nicht nachlassende Druck auf das SED-Regime endlich Erfolg, Jutta Fleck konnte ihre Kinder endlich wieder in die Arme schließen.

 

Die Geschichte von Jutta Fleck, die damals noch den Namen Gallus trug, hat die Autorin Ines Veith 2006 in dem Buch „Jutta Gallus: Die Frau vom Checkpoint Charlie. Der verzweifelte Kampf einer Mutter um ihre Töchter“ zu Papier gebracht. Es wurde anschließend für die ARD in einem Zweiteiler verfilmt, mit Veronica Ferres in der Hauptrolle. Spätestens damit wurde Jutta Fleck zu der Symbolfigur für den friedlichen Widerstand gegen die DDR-Diktatur. 2007 erhielt sie mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille des Landes Hessen die höchste Auszeichnung des Landes, zwei Jahre später wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Sie sieht es längst als ihre Lebensaufgabe an, immer wieder auf das Unrecht und die Verbrechen in der ehemaligen DDR hinzuweisen und nicht zuzusehen, wie die Erinnerung verblasst. Aus diesem Grund übernahm sie zwischen 2009 und 2020 die Aufgabe als Leiterin des Schwerpunktprojektes „Politisch-Historische Aufarbeitung der SED-Diktatur“ in der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

 

Jutta Fleck vermittelt in spannenden und aufrüttelnden Vorträgen für Jung und Alt die notwendige Erinnerung an das begangene Unrecht und Leid in der DDR. Sie hält ihre Zuhörer in Atem, so dass man sprichwörtlich eine fallende Stecknadel hört, und lässt die Geschichte der deutschen Teilung, die Verbrechen des SED-Regimes, ihr eigenes und das Schicksal vieler weiterer Opfer lebendig werden. Ihre Lebensgeschichte hat jedoch auch für den heutigen Alltag in Wirtschaft und Gesellschaft große Bedeutung.

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