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DR. HELMUT REITZE

Der „Mann mit der Fliege“

Journalist und langjähriger Intendant des Hessischen Rundfunks

Themen:

  • Journalismus unter Verdacht? Warum die Medien besser sind als ihr Ruf!

  • Lügenpresse – Wie die Medien zum Feindbild wurden

  • „Digitalien“, ein Land fundamental anders als die Wirklichkeit oder wie das Internet neue Weltbilder schafft

  • Die Macht der Bilder – Der Einfluss der Medien auf Wirtschaft und Gesellschaft

Weitere Themen nach Vereinbarung bzw. auf Anfrage

Dr. Helmut Reitze, geboren 1952 im nordhessischen Gudensberg, prägte 13 Jahre lang als Intendant des Hessischen Rundfunks maßgeblich die deutsche Medienlandschaft mit. Bekannt als der „Mann mit der Fliege“ arbeitete er nach dem Abitur zunächst als Volontär und Redakteur bei der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“, bevor er ein Studium der Volkswirtschaft an der Universität Marburg begann. Nach einer kurzen Zwischenstation als Mitarbeiter am Forschungsinstitut für Wirtschaftspolitik der Universität Mainz promovierte er in Marburg zum Dr. rer. pol. Bereits während des Studiums erweiterte der gelernte Zeitungsmann sein journalistisches Spektrum als freier Mitarbeiter, Reporter und Redakteur beim Hessischen Rundfunk und legte damit den Grundstein für seine Karriere vor und hinter den Kameras von ARD und ZDF. Seine erste „große“ Karriere-Station war die Tätigkeit als Redakteur und Moderator in der Wirtschaftsredaktion des Bayerischen Rundfunks. Hier moderierte er den „ARD-Ratgeber Geld“ und das bekannte TV-Format „Plusminus“.

 

1985 wechselte Reitze erstmals die öffentlich-rechtlichen Seiten und arbeitete im ZDF – beim „heute-journal“ als Redakteur und Moderator. Nach Auslandsaufenthalten als Korrespondent in Washington und Brüssel, dort zuständig für die NATO- und Europapolitik, kehrte er 1993 wieder zu seinem früheren Arbeitgeber als Zweiter Chefredakteur von ARD-aktuell („Tagesschau“ und „Tagesthemen“) zurück. Doch nach zweijähriger Tätigkeit für die ARD zog es Helmut Reitze als stellv. ZDF-Chefredakteur wieder auf den Mainzer Lerchenberg. Mit Chefredakteur Klaus Bresser zusammen moderierte er die Sendung „Was nun...?“. Er übernahm die Verantwortung für die Hauptredaktion „Aktuelles“, von der neben allen „heute“-Sendungen u. a. auch das Mittags- und Nachtmagazin produziert wird. Ab 1997 moderierte Reitze zudem das „heute-journal“ und wurde endgültig einem breiten Publikum als der „Mann mit der Fliege“ bekannt. Im Oktober 2002 wählte ihn der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks zum Intendanten des Senders. 2007 und 2013 wurde der Macher jeweils mit großer Mehrheit im Amt bestätigt, im Februar 2016 schied er auf eigenen Wunsch aus den Diensten des hr aus.

 

In seinen an Medien- und Gesellschaftskritik nicht zurückhaltenden Vorträgen wie „Die Macht der Bilder – Der Einfluss der Medien auf Wirtschaft und Gesellschaft“, „Journalismus unter Verdacht? Warum die Medien besser sind als ihr Ruf!“ oder „Lügenpresse – wie die Medien zum Feindbild wurden“ erklärt Reitze plastisch, mit viel Knowhow, aber auch Wortwitz und einer gewissen Ironie, wie sich die Medienlandschaft in den letzten Jahren gewandelt hat und welche Auswirkungen die Vertrauenskrise in den Journalismus auf Staat und Gesellschaft hat. Insbesondere die Entwicklungen rund um die Digitalisierung, die der Medienmacher in seinem Vortrag „‚Digitialien‘, ein Land fundamental anders als die Wirklichkeit oder wie das Internet neue Weltbilder schafft“ thematisiert, würden die bisher geltenden und anerkannten Weltbilder in unserer Gesellschaft ins Wanken bringen. Impfgegner, Pegida-Anhänger, Dschihadisten und andere abgeschottete und extreme Gruppierungen könnten im Internet Regisseure einer eigenen Wirklichkeit werden. Umso wichtiger ist laut Reitze deshalb eine breite Medienerziehung, sozusagen eine digitale Alphabetisierung, die bereits in der Schule beginnt. Denn der souveräne und kritische Umgang mit dem Internet und seinen Möglichkeiten sei heute eine der wichtigsten Voraussetzung für das Leben und die Demokratie in der modernen Gesellschaft. Reitze sieht dabei auch die Medien in Verantwortung und plädiert dafür, dass Journalisten eine aufklärerische Funktion übernehmen – mit einer Berichterstattung, die auf Fakten basiert und nicht unnötig emotionalisiert.

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